Was für eine Wohltat – die letzte Nacht war so ruhig und entspannt, ich habe nicht einmal gemerkt, dass Jürgen zur Abwechslung mal ins andere Schlafzimmer (übrigens Master 2, nicht wie ich vorher behauptet habe das Queens!) ausgewandert ist. Er hat nun mal die merkwürdigsten Wach- und Schlafgewohnheiten – eine Nebenerscheinung des Jobs (Schichtdienst).
Das obligatorische Poolbad zum wach werden (das lasse ich ab jetzt aus den Berichten raus, es ist einfach zum Bestandteil des Aufwachens geworden und muss nicht weiter erwähnt werden – ich schreibe ja auch nicht über’s Zähneputzen, etc.).
Diese Idylle hier ist einfach unbeschreiblich und wenn man weiß, es steht nichts auf dem Tagesprogramm, dann kann man wirklich mal die Seele baumeln lassen. Doch halt, da stand was auf dem Programm: 2 Tage Orlando „Buchführung“ für den Blog. Da habe ich mich dann auch gleich dran gegeben. Beim Aufschreiben lief der ganze „Wahnsinn“ noch mal vor dem inneren Auge ab (Kehrseite der Medaille), aber Gott sei Dank verdrängt man ja negative Erlebnisse schneller aus der Erinnerung (zumindest mein kleines Hirn, vielleicht sogar aus Platzmangel).
Nach dem ersten Tag war dann zunächst mal Frühstück angesagt und dann Fische füttern am Bootssteg. Leider von wenig Erfolg gekrönt, denn die fetten Karpfen im Teich hopsen zwar, aber Brot interessiert sie nicht im Geringsten. Die Babyfischchen am Rand mochten es wenigstens. Ich habe die ganze Zeit damit gerechnet, dass plötzlich der Alligator aus dem Wasser auftaucht und nach den Fischen schnappt, aber der interessiert sich sicherlich nicht für mikroskopisch kleines Lebendfutter.
Und dann ging es auch gleich weiter mit der Tipperei – den letzten Tag von Orlando. Nach dem online stellen bin ich wieder in den Pool zum Lesen im Dümpel-Modus, Jürgen hat Schlaf nachgeholt. Lecker Eis essen (Häagen Dazs – Rum Raisin) und wieder abhängen im Halbschatten – was für ein schöner entspannter Tag.
Am Spätnachmittag beschloss Jürgen noch den Einkauf eines weiteren Apple-Kabels, dann könnten wir die Filme vom iPad auch am TV im Schlafzimmer gucken. Zuhause brauchen wir so ein Kabel nicht, aber wenn man wieder kommt, dann könnte man es auch wieder gebrauchen. Juchu, eine Wiederkehr hierhin ist also fest in Planung. In Estero (knapp vor Bonita Springs) ist der nächste Apple-Store, wieder in einem groß angelegten Einkaufszentrum.
Wagen aus der Garage und Verdeck auf – da rappelte etwas im Kofferraum und die Anzeige teilte mit, das Verdeck sei nicht completed. Wieder zu – noch mal auf, das gleiche Geräusch samt Ergebnis. Verdeck wieder zu und den Kofferraum inspiziert. Da hatten sich 2 Teile der „Auffang-Konstruktion“ voneinander gelöst, wodurch auch immer. Jürgen raus und gemeinsam haben wir es (nicht ganz ohne Fluchen) wieder zusammen gebastelt. Nun konnte es losgehen, aber Jürgen war die Lust vergangen. Er hasst solche Widrigkeiten, vor allem, wenn er der Meinung ist ich wäre schuld daran… was noch zu beweisen wäre, denn er hat zuletzt am Kofferraum hantiert. Ich habe da wesentlich mehr Geduld und die Ruhe weg, ob ich schuld bin oder nicht! Bin ja auch schon älter und daher gelassener…Scherz beiseite, aber vielleicht ist Kinderaufzucht doch ein gutes Training zum „Ruhe behalten“ und dieses Vergnügen hatte Jürgen ja in der Vergangenheit nicht.
Ich habe sein Gemosere ignoriert und bin gefahren, die Navi hat uns auch ganz brav geleitet, ich hätte die Anfahrt aber auch allein geschafft, da vorher die Wegbeschreibung angeschaut (Jürgen hat sie ausgedruckt). Kompliziert war es auch nicht, wie üblich links, rechts, links (Veteran…), geradeaus, rechts (41), geradeaus (24 Km), links.
Dieses Einkaufscenter ist der Hammer, bildschöne Gebäude und ein Snob-Shop neben dem anderen. Victoria’s Secret, Guess, usw. Ich bin da nicht so bewandert (muss ich auch nicht sein), aber die Auslagen waren schon spektakulär, erst recht die Preise. Das ist auch kein Outlet, das ist eine Mall. Ich glaube sie heißt Coconut Point Mall (hab gerade gegoogelt, ist richtig). Wer Zeit und Lust (und Geld) hat: hinfahren – lohnt sich.
Der Apple-Store sah genauso aus wie der in der Florida Mall (logisch) und wieder kam der Kassenbon aus dem Drucker unterm Tisch. Wir sind dann weiter gebummelt und der Herr wollte in einem Disney-Laden „nur mal gucken“. Ich konnte nicht nur mal gucken, ich musste eine Barbie-Puppe kaufen! Jasmine, die weibliche Hauptrolle des Films „Aladdin“, die passt schön in mein Tanzstudio als Deko. Es gibt ja alle Zeichentrickfiguren als Barbiepuppen, da könnte ich mich dumm und dämlich kaufen, aber wohin damit?
Wir sind dann die Mall ein bisschen rauf und runter spaziert und haben uns wieder auf den Heimweg gemacht. Kurzer Stopp bei Publix und für das Wochenende eingekauft. Die haben die beklopptesten Backwaren der Welt jetzt zur Osterzeit. Ich musste diesen Hasenkuchen fotografieren! Dann im Sonnenuntergang nach Hause.
Jürgen war echt schlecht gelaunt (ich habe nix gemacht, jedenfalls nicht wissentlich), das muss man dann einfach aussitzen. Manchmal glaube ich, er kann es nicht gut vertragen wenn alles so schön ist. Ist ja dann auch langweilig, nur so Friede, Freude, Eierkuchen. Ich bin da auch irgendwie zwiegespalten. Ich weiß, dass eine Partnerschaft auch Reibung und Kontroversen braucht, sonst wird es echt irgendwann stinklangweilig. Hatte ich auch schon (so eine jahrelange Eiteitei-Beziehung), brauche ich nicht wieder. Aber irgendwie sind diese Streitereien um Firlefanz auch nicht lustig – wo wäre denn da die goldene Mitte? Das Problem ist nur: welcher Sachverhalt ist einen Streit wert und was wäre als Kinkerlitzchen indiskutabel? Da gehen eben die Meinungen sehr auseinander, bestimmt nicht nur in unserer Partnerschaft.
Egal, wir haben jetzt Urlaub und der ist wirklich was Besonderes in meinem Alltag. Und den genieße ich jetzt!
Mit einem Telefonat habe ich unseren Bootsausflug „in trockene Tücher“ gebracht. Am Ostermontag (das ist hier kein Feiertag) geht’s dann um halb zehn morgens los. Sonnenschutz 50 soll ich mitnehmen, habe ich gar nicht. Dann müssen wir eben aufpassen und vielleicht auch mal das Shirt als Sonnenschutz anlassen (wie Kleinkinder!).
Noch ein bisschen gekocht und dann ab ins Bett – morgen ist Ostersonntag, aber sicherlich ohne „Egg Hunt“.